Schnatt am Kalenderblatt (06.06.2022): Urlaub mit Männern und Mäusen

Noch vor gar nicht langen drei Jahrzehnten ging es bei mir Pfingsten immer mit Sack, Pack und Balltasche nach Delmenhorst. Das war ein Fest! (Besonders 1991, wo wir die Kreisliga-Konkurrenz des größten deutschen Hallen-Volleyballturniers dann auch tatsächlich mal gewonnen haben. Die anderen Jahre gab es statt Siegerhandtuch immerhin Spaß, Grillwürstchen, kurze Nächte und hohe Bierkistentürme. Jedes Jahr Zelten auf irgendeinem durchmatschten Sportplatz – manchmal mit Skianzug, denn die Stimmung war ‚hot‘, aber das Wetter oft ’not‘.)

Dieses Jahr so: Fahrradfahren und Wandern in der Rhön. Die Zeiten ändern sich, die orthopädischen Gegebenheiten ebenso. Da machste nix. Diesen Urlaub habe ich keine ganze Mannschaft, sondern nur zwei Männer mitgenommen. Einer darf bleiben, der andere muss weg.

Bleiben Sie dran, um zu erfahren, was bisher geschah auf dem Road- … äh: Schienen-Trip seit dem 1. Juni. Erfahren Sie in Kürze, ob das 9 €-Ticket auch bei Starkregen gilt, warum ich am Pfingstsamstag in der Alten Oper in Frankfurt Torsten Sträter-Kaffee verkauft habe und was Harald Schmidt um 14.42 Uhr sagte.

Wann ich endlich etwas über die im Titel erwähnten Mäuse sage? Nix mehr, die habe ich inzwischen alle verputzt, die mussten nämlich auch weg. Vor allem die weißen, die sind leckerer als die rosafarbenen.

In diesem Sinne.

Kalenderblattrückschauschnatt (April 2022): Schreib dein Blögchen, Böckchen!

Ja, es stimmt, ich gebe zu: Ich war in der zweiten Aprilhälfte bockig und deshalb ließ die Rückschau auf sich warten. „April, April, der macht doch, was er will.“ Hat er. Gemacht, was er wollte. Auf jeden Fall nicht das, was ICH wollte. Ergo: bockig. Gründe in gewichteter Reihenfolge:

1.) Der Weltfrieden ließ weiterhin auf sich warten – und das schon lange, denn den wünsche ich mir jedes Jahr zu Weihnachten. (Bekommen habe ich ihn noch nie. Anm. d. Red.)
2.) Gesundheit ist ja auch irgendwie relativ – manchmal leider relativ bescheiden.
3.) Das Glück liege im Kleinen, las ich in meinem ‚Bäckerblume‘-Horoskop, und ich möge doch bitte suchen. – Aha, verstehe. Wird einem eigentlich eine Lupe mitgeliefert? Ich frage für einen Freund.

Aber halt: Liegt Glück nicht bekanntlich im Sinne des Erfinders? … Nein, Moment: im Auge des Betrachters. Nein, auch nicht. Hab‘s gleich. … Auf der Straße!? (Nun ja, da lag immerhin ein Ein-Cent-Stück. Oh, wait – das war schon im Mai. Mist.) Mir scheint, das Glück geht so lange zum Brunnen vor dem Tore, bis es bricht. Zerbrechlich ist es in der Tat, das ist mal sicher. Das müssen diese vielbesungenen Schattenseiten der Journaille sein, von der alle reden. Ich sag euch, da muss irgendwo eine Menge Licht sein, wenn hier so viel… Ach, auch egal, denn nach April kommt bekanntlich der Mai und der macht alles neu. Bin gespannt. Na gut, muss ja nicht gleich alles neu sein. Reicht, dass er ausschlägt, der Mai. Müssen auch nicht ganze Bäume sein, ein Zweiglein als Stimmungsbarometer reicht schon. Nach oben. Nach oben, bitte. Muss ja.

In diesem Sinne.

„Folgt euren Träumen, sie kennen den Weg“ (Lübeck, 1. Aprilhälfte 2022)

Kalenderblattrückschauschnatt (März 2022): Quo vadis, Welt?

(Foto und Bearbeitung: Christian Steinkrüger / Claudia Kociucki & Robert Pfeffer)

Facebook spülte mir diese Erinnerung heute Morgen in meine Timeline: Exakt vor acht Jahren stand ich im ‚Kleinen Schwarzen‘ mit meinem damaligen (und absolut einmaligen) Bühnenpartner Robert Pfeffer mittenmang in der Kölner Innenstadt, um Fotos für unser Tourplakat schießen zu lassen. Dieser Tag war perfekt – sonnig, launig, lustig und vor allem eins: absolut unbeschwert. Unser Programm für die literarische Saison 2014/2015 hieß ‚Ohne Ziel ist auch ’ne Richtung‘, und wenn ich mir unsere globale Lage derzeit so ansehe: Passte 2014, passt 2022. Wenn auch aus anderen Gründen.

Ich wünsche den Menschen in der Ukraine, aber auch in Russland und überall dort, wo es kriselt oder kracht, dass es nur eine mögliche Richtung gibt: Frieden.
Ich wünsche mir, dass wir weiter jeden Tag an dem Ziel arbeiten, unsere Welt zu einem gerechteren und (noch lange) lebenswerten Ort zu machen.
Ich wünsche uns Gesundheit
… und dass uns zwischendurch klitzekleine Momente finden, in denen wir unbeschwert lachen können.

In diesem Sinne.

(Foto: Christian Steinkrüger / Outtake)

Schnatt am Kalenderblatt (21.03.2022): Welttag der Poesie

DU BIST

Du kamst,
du bliebst,
du bist mir treu.
Du schlichst dich ein,
du schleichst um mich.
Durchdringst,
verbringst,
verdingst.
Du bist.
Und ich?

Du zerrst,
beschwerst,
verwehrst.
Du nervst.
Du bist, du bist!
Und ich?

Du machst dich breit in jeder Lücke,
schmälerst schleichend jeden Raum.
Du kamst mit immer mehr Gepäck –
mein Schrank ist eigentlich zu klein.
Egal, egal,
ab ins Regal,
du stopfst und stopfst und stopfst.
Da geht,
da geht,
da geht noch was.
Nur du gehst nie.
Du bist. Du bist. Du bist.
Und ich?

Du lachst
mich aus.
Du machst
aus mir,
wer ich nicht war.
Erwartest du, dass ich mich freu?
Du machst aus manchem Tag
mit aller Macht
den größten Mist.
(Ich sag‘s, wie‘s ist.)
Du bist … du bist … du bist … du bist …
Und ich?

Hätt ich mich nur vor dir versteckt,
wärst du doch bitte bloß ein Traum!
Ich wünscht, du hättst mich nicht entdeckt,
denn seit du da bist,
Depression,
hab ich mich nie allein.
Keinen. Einzigen. Moment.
Du bist du. Bist du. Bist du. Bist. Du.
Und ich?

Und meine Zeit?
Die rennt.

Ich renn mit ihr
und lauf mit dir.
Du bist.
Und ich?

Hier!

#ddlmiteinander #ddl #deutschedepressionsliga
Aktion der Deutschen Depressionsliga auf Facebook am Welttag der Poesie 2022

Schnatt am Kalenderblatt (14.02.2022): Für Valentino ein Song am Pianino

Für ein Video ist es viel zu früh am Morgen, aber denkt euch die Töne einfach dazu. Der Soundtrack zum Bild: ABBA (macht fröhlich – okay, vielleicht nicht jede:n) und QUEEN (bis die Tasten glühen).

Zum 50. hab ich mir vor drei Jahren ein Klavier geschenkt – nach 30 Jahren ohne – und das war für mich die beste Investition ever! Heute geht auch, was früher nicht ging und nicht sein durfte: ohne Zwang, Druck und Anspruch (okay, daran arbeite ich noch) einfach „spielen“. Nicht „Jugend trainiert für Olympia“, sondern Töne genießen, die Stimmung auf die Tasten legen und den Klavierlehrer einen guten Mann sein lassen.

Es müssen nicht immer Blumen, Pralinen und Diamantringe sein: Spielt eurem Schatz doch einfach mal ein Lied! Oder singt, pfeift, trommelt, tanzt.

In diesem Sinne.

Kalenderblattrückschauschnatt (Januar 2022): Im Dutzend billiger

Gleich zu Beginn des neuen Jahres habe ich direkt (also fast ganz sofort) meine 12 wichtigsten Glaubenssätze aufgelistet. (Also die, von denen ich glaube, dass sie funktionieren …) Diese 12 schicke ich gegen/für/mit/trotz 2022 ins Rennen:

1. Erste Regel: Ruhe bewahren!
2. ‚Nen Scheiß muss ich.
3. Stur lächeln und winken.
4. Et is wie et is.
5. Atmen.
6. Jede Jeck is anders.
7. Love it, change it or leave it.
8. When nothing goes right, go left.
9. Et hätt noch immer jot jejange.
10. Aufstehen, Krone richten, weitermachen.
11. A year from now you wish you had started today.
12. It’s never too late to be a rock star.
13. Wenn dir das Bild nicht gefällt, dann ist es noch nicht fertig!

In diesem Sinne.

Schnatt am Kalenderblatt (16.01.2022): Wo wir sind, ist vorne-oben!

(Der heutige Bildimpuls wird präsentiert von: Janosch.)

Muss ja nicht steil sein und nicht in Tigerentenrasanz, aber Hauptsache nach vorne. Vorne-oben. Nach vorne mit Blick nach oben und dem  im Hier und Jetzt. Und mit Humor.

Ja, das ist doch ein guter Plan für 2022:
„Wenn das Jahr dich mal wieder kann,
häng ein fettes Lachen dran!“ 

#fürsiegereimt #fürsiegetestet

In diesem Sinne. #frohesneues