
Beinahe auf den Tag genau vor fünf Jahren war ich an demselben Punkt in meinem Leben: Die Kisten mit der Weihnachtsdekoration stehen geöffnet und durchwühlt auf dem Esstisch, der Otannebaum in seiner Netzstrumpfhose noch auf dem Balkon, ich mit 10 Metern endlosverknoteter Lichterkette kämpfend im Wohnzimmer. Ich würde gerne schreiend im Kreis rennen, aber das erscheint mir zu wenig besinnlich, daher beschließe ich mit einem tiefen Seufzer, die Fensterbänke zu dekorieren. Weil man das halt so macht. Okay, die einen schon im September, wenn die ersten Dominosteine im Einzelhandel erhältlich sind – die anderen halt kurz vor dem 4. Advent, wenn die letzten Schoko-Nikoläuse in den Läden verramscht werden. Der ideale Zeitpunkt, um den Blogtext vom 18.12.2020 zu reaktivieren. Und jährlich grüßt das Murmeltier:
- „Meditieren und dabei auf eine Lichtquelle gucken entspannt – versuch das mal“, haben sie gesagt.
- Habe es mit Lichterkettenentwirrungsmeditation probiert. 20 Minuten lang draufgeglotzt und Sternchen sortiert, wie vorgeschlagen.
- Fühle mich alles, nur nicht erleuchtet. Beleuchtet. Höchstens.
Was wirklich wichtig wäre: Kennt jemand ein gutes Anti-Aggressionstraining? In diesem Sinne.
